Living Wage & Living Income Summit

 

Im Juni trafen sich 400 Personen aus der gesamten Lieferkette in Amsterdam, um ihr Wissen über Existenzlohn und Existenzeinkommen* auszutauschen. Obwohl es immer mehr erfolgreiche Initiativen gibt, um die Lücke zwischen Mindestlohn und existenzsicherndem Einkommen zu schließen, gibt es noch viel zu tun.  

Ungleichheit und nachhaltige Entwicklungsziele 

Nach Untersuchungen der World Benchmarking Alliance haben nur 4 % der 2.000 einflussreichsten Unternehmen der Welt Schritte unternommen, um ihren Mitarbeitern einen existenzsichernden Lohn zu zahlen oder Benchmarks für existenzsichernde Einkommen festzulegen.  

Nur 3 % stellen sicher, dass die Arbeitnehmer in ihrer Lieferkette einen existenzsichernden Lohn erhalten. Europa schneidet besser ab als andere Kontinente. Diese Top-2000-Unternehmen beschäftigen 92 Millionen Menschen, mehr als die Bevölkerung von ganz Europa. 

Koalition der Willigen 

Erfreulicherweise wächst die "Koalition der Willigen" der Unternehmen, die Living Wage/Living Income einführen: 

  • Einige kombinieren dies mit der Reduzierung der Kinderarbeit.  
  • Große Unternehmen wie Ahold Delhaize, Aldi, HEMA, L'Oréal, Nestlé, REWE Group, Schwarz Gruppe, Starbucks, Unilever und Zeeman haben erfolgreiche Projekte für existenzsichernde Löhne und/oder existenzsichernde Einkommen durchgeführt.  
  • Der Bananenpakt 2019 sorgt dafür, dass immer mehr Bananenarbeiter einen existenzsichernden Lohn erhalten.  
  • Eosta leistet bereits Pionierarbeit bei der Einführung von existenzsichernden Löhnen für Avocados und Mangos in Afrika ab 2019.  
  • Arbeitnehmer schließen sich immer häufiger in Gewerkschaften zusammen, um ihre Verhandlungsposition zu stärken.  

Praktische Tipps  

Unternehmen, die bereits Projekte zu existenzsichernden Löhnen oder existenzsicherndem Einkommen durchgeführt haben, empfehlen, einfach loszulegen. Sie sollten mit einem Pilotprojekt beginnen und Hilfe von Parteien wie IDH, GIZ oder LICOP in Anspruch nehmen. Ziele zu setzen und von unten nach oben zu arbeiten hilft, die Ziele von Arbeitnehmern und Unternehmen zu vereinen.  

Lebendige Löhne zahlen sich aus 

HEMA und Zeeman weisen darauf hin, dass die zusätzlichen Kosten eines existenzsichernden Lohns bei Fertigprodukten minimal sind. Dies gilt auch für die Mangos und Avocados von Eosta mit existenzsicherndem Lohn. Die Produktqualität verbessert sich, weil die Arbeiter motivierter sind. Auch die Produktionsunternehmen in der Region interessieren sich für Living Wage.  

Der Weg in die Zukunft 

Die Regierungen sollten dazu beitragen, Druck für die Umsetzung des existenzsichernden Lohns und des existenzsichernden Einkommens auszuüben. Die weitere Organisation der Arbeitnehmer in Gewerkschaften ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung.  

Der Berechnungs- und Umsetzungsprozess muss einfacher, transparenter und leichter skalierbar werden, um mehr Unternehmen zum Einstieg zu motivieren. 

*Ein Living Wage ist ein existenzsichernder Lohn für Beschäftigte in Produktionsstätten oder Büros. Ein Living Income ist ein existenzsichernder Einkommen für Landwirte, Gärtner und Fischer.  

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