Bio-Limetten statt Kokasträucher

Die Überraschung war groß, als vergangene Woche die erste Limetten-Lieferung aus Kolumbien das niederländische Bio-Handelshaus Eosta in Waddinxveen erreichte. Auf den 800 Kartons mit saftig-grünen Früchten befanden sich fast 100 Postkarten, geschrieben von den Mitarbeitern der Erzeugergemeinschaft aus dem Poblanco-Flusstal. Der erste Export ihrer Limetten in die Niederlande ist für sie der Beginn einer neuen Zeit, nachdem die Region jahrzehntelang in einen Bürgerkrieg verwickelt war.

Bereits Anfang 2016 reiste Volkert Engelsman, CEO von Eosta, gemeinsam mit dem kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos und dem EU-Kommissar für Landwirtschaft, Phil Hogan, durch Kolumbien. Santos stand damals kurz vor Abschluss eines Friedensabkommens mit der Farc-Guerilla, wofür er später mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet werden sollte. Es war höchste Zeit für eine Wiederbelebung der ländlichen Regionen Kolumbiens, die viel zu lange unter Drogenhandel und Guerillakrieg zu leiden hatten. Große Hoffnungen setzte Santos in die Bio-Landwirtschaft. Engelsman sah hier eine Möglichkeit, neue Lieferanten für einen stetig wachsenden Markt zu gewinnen, und brachte sich bei der Umstellung auf ökologischen Anbau ein.

Ein besserer Ort zum Leben

Nun trägt die Arbeit endlich Früchte: Mit Unterstützung von Eosta konnte Landwirt Juan Pablo Duque in den vergangenen drei Jahren auf 300 Hektar Limettenbäume anpflanzen – die naturnah bewirtschafteten Anbauflächen sind inzwischen Bio-zertifiziert. 2020 konnte nun die erste stattliche Ernte eingefahren werden. „Danke für den Kauf unserer allerersten Exportfrüchte!“, war auf einer der Postkarten zu lesen, die an einer Palette mit saftig-grünen Limetten befestigt war.

„Diese Limetten wurden mit viel Leidenschaft von Menschen angebaut, die ihr Land lieben. Wir werden unsere Heimat in einen besseren Ort zum Leben verwandeln. Danke für euer Vertrauen, bleibt uns treu!“, schreibt Landarbeiter Valentino Bedoya auf einer anderen Karte. In den nächsten Jahren sollen die Anbauflächen auf 2.000 Hektar ausgeweitet werden.

Verantwortung für Mensch und Natur

Nicolas Coste, Produktmanager bei Eosta, ist sehr zufrieden mit der ersten Export-Ernte: „Die Limetten haben wirklich eine Top-Qualität und finden reißenden Absatz! Kein Wunder, schließlich steckt auch eine starke Geschichte dahinter. Die Bio-Obstgärten sorgen für faire, legale Einkommen. Auf den Farmen ist für Kinderbetreuung gesorgt, einheimische Tier- und Pflanzenarten werden geschützt und gefördert. Für Kolumbien ist das eine großartige Chance, um die ländlichen Regionen zu sanieren, den Anbau von Obst- und Gemüse als Erwerbsmodell wieder neu zu etablieren und das internationale Bild ins Positive zu verändern. Juan Pablo Duque leistet hier tolle Arbeit! Mehr erfahren Sie mit Code 410 auf unserer Internetseite www.natureandmore.de.“

Gemeinsam in eine gesunde Zukunft

Volkert Engelsman schickte direkt eine Antwort an Juan Pablo und sein Team zurück. „Glückwunsch! Gerade in Pandemie-Zeiten wird überdeutlich, dass wir anders mit Artenvielfalt und der Erzeugung unserer Lebensmittel umgehen müssen. Ihr seid Wegbereiter für eine Zukunft, in der es in der Landwirtschaft nicht mehr allein um Kilo-Erträge pro Hektar, sondern um Bodengesundheit, Biodiversität, positive Klimafolgen und Gesundheit für Bauern und Bürger geht. Wir freuen uns darauf, viele Jahre mit euch zusammenzuarbeiten!“, sagt Engelsman in seiner Video-Grußbotschaft.

Weitere Informationen über Juan Pablo Duque und seine kolumbianischen Bio-Limetten finden Sie mit Code 410 auf www.natureandmore.de.

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